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Vorwort

– oder „Jeder Hund ist anders!“

Ziel dieser Seite ist, dem ein- oder anderen Obedience-Einsteiger oder auch Fortgeschrittenem ein paar „Ideen“ für das Training zu liefern. Ich möchte betonen es sind „Ideen“, „Vorschläge“ oder „Ratschläge“. Keinesfalls sollst du dich verpflichtet fühlen, es genau so zu trainieren. Auch wenn ich in meinem Verein sowohl in der Basisarbeit, wie auch beim Obedience-Training schon viele verschiedene Hunde, sowohl Mischlinge wie auch Rassehunde trainiert  habe, gibt es nicht die einzig wahre Methode. Wer das behauptet ist einfach arrogant und zu sehr von sich überzeugt. Es gibt sicher Methoden, die für einen bestimmten Typ Hund zu 99% passend sind, aber je unterschiedlicher die Hunde, desto unterschiedlicher müssen die Methoden ausfallen.

Jeder Hund ist anders und jeder Hundeführer ebenso

Das macht das Training einerseits interessant, andererseits aber auch schwierig, denn nicht jeder Hundeführer ist in der Lage eine Methode auch umzusetzen und nicht für jeden Hund ist jede Trainingsmethode geeignet. Daher ist es mein Anliegen, neben den hier geschilderten Tipps und Ideen auch das Für- und Wider zu erläutern und aufzuzeigen, wo Probleme lauern können. Nur dann seid ihr in der Lage zu entscheiden, ob es für euch und eure Hunde die richtige Methode ist  oder beim Ausprobieren zu erkennen, ob dieser Weg vielleicht wirklich nicht der Richtige ist.

Kein Anspruch auf Vollständigkeit

Selbstverständlich erhebt diese Sammlung auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich selbst betreibe Obedience jetzt seit knapp 5 Jahren. Bin also auch noch kein alter Hase. Alles was hier an Tipps zu lesen ist, habe ich entweder so oder in abgewandelter Form aus Seminaren, dem eigenen Training oder dem Training mit meinen Vereinsmitgliedern an Erkenntnissen gewonnen. Vieles ist auch eine Kombination verschiedener Methoden. Aus jedem Seminar bringt man was mit, was macn brauchen kann und oft ist es gerade die Kombination mit anderen Methoden aus anderen Seminaren die erst zusammen den Erfolg bringen. Es ist alles erprobt und hat funktoniert. Aber es wird keinesfalls bei jedem Hund funktionieren, denn wie gesagt, jeder Hund ist anders.

Und das weiß ich aus eigener Erfahrung. Begonnen habe ich mit einem Labrador-Mix der bereits 7 Jahre war, als ich mit dem Obedience-Training begonnen habe. Er hat damals eine passable VPG-Unterordnung gemacht und war ein sehr guter Fährtenhund. Nasenarbeit war und ist immer noch seine Lieblingsbeschäftigung. Mittlerweile haben wir es bis Klasse 3 geschafft. Mit jetzt 11 Jahren ist aber sicherlich die Zeit abzusehen, die er noch im Sport aktiv sein kann. Aber er hat Spaß und das ist die Hauptsache. Mit ihm habe ich die Basics der Obedience-Trainingsmethoden erarbeitet, die aber zum Teil auch bei ihm versagt haben. Mein „Engelchen“ ist halt ziemlich stur, wenn er nicht will.

Seit 3 Jahren habe ich zusätzlich eine Malinois-Hündin, die von Wesen und Temperament das komplette Gegenteil ist. Folglich mussten hier auch ganz andere Methoden her. Die Bandbreite an Methoden und Trainingsmöglichkeiten mit beiden Hunden ist daher riesig. Und daher auch die Erkenntnis. Es gibt sie nicht, die einzig wahre Methode!

Lasst euch das keinesfalls von Irgendwem einreden, nicht auf Seminaren, nicht von Trainern etc. Ihr kennt euren Hund am besten. Nehmt Vorschläge an, probiert was aus, aber lasst euch nicht von Seminarleitern und Trainern  mit pauschalen Aussagen abspeisen, wie:

  • ein Hund der älter als X Jahre ist, bei dem lohnt das Training nicht, der lernt das ohnehin nicht mehr
  • dass „musst“ du so machen …
  • die Methode ist Blödsinn (meist nämlich die Methode der/des konkurrierenden Seminarleiterin/Seminarleiters) 🙂

Weder das Alter eines Hundes ist ausschlaggebend für den Erfolg, noch die Rasse. Ausschlaggebend ist, dass du deinen Hund motivieren kannst und ausreichend Geduld, Fingerspitzengefühl und Zeit aufbringst.  Dann kann jeder Hund fast alles lernen, von Hunden mit körperlichen Einschränkungen mal abgesehen.

Natürlich gibt es Hunderassen, die einfach besser für Obedience und Hundesport im Allgemeinen geeignet sind. Aber es zu versuchen, sollte man nicht von der Rasse abhängig machen. Denn diese Rassen sind oft nur deshalb im Hundesport wenig vertreten, weil sie sich rassebedingt schlecht motivieren lassen. Wenn du aber weißt, wie sich dein Hund zur „Arbeit“ motivieren lässt, lass dich nicht abhalten. Mit Geduld und Spucke wirst du auch mit diesem Hund ein Ziel erreichen. Vielleicht reicht es nicht zum Weltmeister, aber mit einer Bordeaux-Dogge in Klasse 1 aufzusteigen oder eine Deutsche Dogge in Klasse 2 zu bringen ist eine Leistung, die gerade die Top-Obedience-Sportler nie vollbringen.

Warum?

Weil sich sich den einfacheren Weg suchen und Rassen wählen, die leicht zu motivieren sind, Border Collies, Australien Shepard, Retriever und Schäferhunde … um nur einige zu nennen. Die Top-Obedience-Sportler geben sich in den seltendsten Fällen mit Exoten-Rassen (bezogen auf den Hundesport) wie Doggen oder Molosser ab. Denn die bedeuten viel Arbeit und wenig Erfolgsaussichten. Seid also stolz auf das, was ihr mit außergewöhnlichen Hunderassen im Hundesport schafft und lasst euch das nicht von den so genannten Profis schlecht reden.

Ich persönlich finde Prüfungen auf denen auch mal ein Rodesian Ridgeback zu sehen ist, oder ein Rehpinscher, Dackel oder eine Dogge deutlich interessanter als die Prüfungen wo sich ein Border Collie an den anderen reiht und sich die Ergebnisse nur in halben Punkten unterscheiden.

Eure Erfahrungen und Kommentare sind erwünscht!

Ich würde mich freuen, wenn der ein- oder andere von euch die Tipps kommentiert und mir berichtet, ob ihr Erfolg hattet, oder nicht, was es für Probleme gab und wie ihr sie gelöst habt.

Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen, viel Spaß beim Training mit euren Hunden und natürlich viel Erfolg auf Prüfungen, sofern ihr dies anstrebt.